Elternzeit… und dann?

Elternzeit… und dann?

Gastbeitrag von den Gründerinnen von Mom.Career:

Alisha Felkle: 31 Jahre, Mama von zwei Jungs (5 und 1), B. Sc. Psychologie und Personal und Business Coach aus Neuss

und Julia Ludwig: 37 Jahre, 2 Söhne (6 und 3), M.A. Geschlechterforschung, Empowermentcoach und Gleichstellungsexpertin aus Warstein

 

So lange darauf gewartet und Zack – gefühlt ist die Elternzeit auch nach zwei Wimpernschlägen schon wieder vorbei. Und dann lauert sie da schon: die nächste Herausforderung. „Dabei bin ich doch froh, dass ich gerade alles überhaupt einigermaßen unter einen Hut bekomme und etwas wie einen Tagesablauf etabliert habe!“

Bei anderen sieht es so leicht aus: „Bald geht es wieder los. Hach ich freu mich so darauf, wieder eine Abwechslung zu haben. Und meine Kolleginnen endlich wieder regelmäßig zu sehen!“.

Tja, klingt ja schön. Für mich fühlt sich das leider überhaupt nicht so an. In mir löst der Gedanke an den ersten Tag im Büro genau zwei Gefühle aus: Bauchschmerzen und Panik.

Ich freue mich nicht auf meine Kollegen, denn in der Abteilung hat sich wahnsinnig viel verändert, seit ich vor 2 Jahren gegangen bin. Den neuen Chef kenne ich noch gar nicht. Und wo sie mich hinstecken werden? Keine Ahnung. Dass es meine alte Position in Teilzeit nicht zurückgibt, wurde mir vor 2 Jahren schon deutlich gemacht. Allein diese charmante Geste, lässt mich nicht gerade mit Wehmut an den Laden denken.

Also: Neues Team, neue Aufgaben – der alte Mist, garniert mit einer Handvoll Unbekannten und einer Prise zusätzlicher Herausforderung. Denn meine jetzige Position als Managerin der Familie, Entertainerin und Mädchen für Alles wollen ja schließlich auch weiter ausgefüllt werden.

Vielleicht wäre das alles anders, wenn mir mein Job wenigstens wirklich Spaß machen würde. Wenn ich wüsste, „wofür“ ich mich so doppelt schlagen sollte – abgesehen von dem bescheidenen Betrag, der nach allen Abzügen und Betreuungskosten auf meinem Konto ankommen wird. Vielleicht, wenn ich damals doch etwas anderes studiert hätte, auf mein Bauchgefühl gehört hätte… Vielleicht wäre dann heute alles anders. Vielleicht könnte ich mich dann auch darauf freuen, wieder etwas anderes zu sehen als Barbiehäuser und Puppenwagen.

Aber so ist es nicht. Und darum möchte ich auf dem Spielplatz am liebsten rufen „Schön für euch! Ich will nicht zurück!“, wenn die anderen sich gemeinsam auf ihren Wiedereinstieg freuen.

„Und wenn du dir etwas anderes suchst?“ – fragt meine beste Freundin. „Und eine sichere Stelle aufgeben?!“ – mahnt meine Mutter. Eh egal, ich wüsste nicht mal, was ich sonst tun will. Geschweigedenn, wo ich Chancen hätte. Als Mutter sind die Aussichten da wahrscheinlich eh nicht besonders rosig.

„Völliger Quatsch.“

Möchte ich dir entgegnen, wenn du dich in diesen Gedanken wiederfindest. Es fällt bei weitem nicht jeder Mom leicht, zurückzugehen – auch wenn darüber die wenigsten sprechen. In den letzten Monaten hat sich so viel in deinem Leben verändert – auch du selbst. Du bist jetzt Mama, du hast dich einer der größten Herausforderungen des Lebens gestellt. Bist hier und da verzweifelt und letztendlich immer daran gewachsen – über dich hinaus gewachsen. Es ist absolut nicht ungewöhnlich, wenn dein alter Job dann nicht mehr zu dir passt. Und es ist völlig in Ordnung, wenn du dir von den Stunden und der Energie, die du auf der Arbeit investierst, mehr erhoffst als einen mäßigen Ausgleich auf dem Haushaltskonto.

Diese Lebensphase ist sicherlich die nächste große Herausforderung, aber sie kann für dich eine riesige Chance sein. Hör hin, nimm dein Bauchgefühl ernst, lerne dich neu kennen. Du hast jetzt die Gelegenheit, noch mal ganz neu zu entscheiden. Wege einzuschlagen, die du dir vor ein paar Jahren noch nicht zugetraut hast. Etwas finden, was zu deinem Heutigen Ich und zu deiner Familie passt. Ohne Bauchschmerzen.

Die Arbeit beansprucht viel zu viel unserer Lebenszeit und Energie, um bei diesem Thema zu große Abstriche zu machen. Du darfst mutig sein, du darfst mehr wollen, du darfst für dich losgehen. Und dass der Arbeitsmarkt ohne uns Mütter nicht auskommt, hat mittlerweile selbst der letzte Dinosaurierbetrieb verstanden und freut sich auf deine Bewerbung.
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Wenn auch du dich beruflich verändern willst oder musst, begleiten Alisha und Julia von Mom.Career dich gerne auf deinem Weg. Mit Hilfe psychologischer Testmethoden und vielfältigem Wissen aus Psychologie, Gleichstellung und Coaching, finden Sie gemeinsam mit dir im Berufsprofiling heraus, welcher Job zu dir und zu deiner Familie passt und helfen dir im Karrierecoaching, dir deine Traumstelle zu schnappen. Und das Beste: in vielen Fällen übernimmt die Arbeitsagentur dafür vollständig die Kosten.
Kontaktiere sie einfach unter www.momcareer.de und vereinbare ein unverbindliches Kennenlernen mit den beiden und lerne sie auf Instagram unter @mom.career näher kennen.

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